Am 12. November 1886 erließen auf Anregung des Central Ausschusses des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins mehrere, bereits auswärtigen Sektionen zugehörige Fuldaer Mitglieder eine Aufforderung an Interessierte, zu einer Zusammenkunft am 16. November zur Beratung über die Gründung einer Sektion Fulda: „… es wird sicherlich auch in Fulda gelingen, noch mehr Mitglieder für die hochherzigen Vereinszwecke zu finden.“
Am 16. November kamen schließlich 21 Herren im Speisesaal des Bürgervereins zusammen. Unter den 21 Gründungsmitgliedern war auch der Gründer des Rhönclubs, Dr. Justus Schneider.
Der erste Vorstand setzte sich zusammen aus:
- 1. Vorsitzender: Eisenbahndirektor/Maschineninspektor Herrmann Oestreich
- Apotheker: Dannenberg
- Schriftführer: Hofapotheker Rullmann
- Sanitätsrat: Dr. Justus Schneider (Gründer des Rhönklubs)
- Baumeister: Karl Wegener
- Kassengeschäfte: A. Müller (Hotelier)
Bis zur Jahrhundertwende prägten Versammlungen mit Vorträgen touristischen oder alpinen Inhalts das Sektionsleben. Im November wurde das jährliche Stiftungsfest gefeiert. Es gab aber auch bereits kleinere und größere Reisen in die Alpen – die meisten Gipfel der Ostalpen und zahlreiche Gipfel der Schweiz waren die Ziele.
Die Mehrzahl der Rhönwanderungen wurden gemeinsam mit Rhönklub durchgeführt. Zu Beginn der Vereinsgeschichte bestand eine enge Verbindung der beiden Vereine.
1887 und 1893 erging eine Anfrage des Zentralausschusses des Alpenvereins über Wegebau in den Alpen an die Sektion Fulda. In der Generalversammlung vom 21. Januar 1898 erfolgte der Beschluss über einen Wegebau in den Alpen, der auch im Frühling 1898 bereits umgesetzt wurde: der Bau des „Fuldaer Weges“ in Südtirol vom Reintal ins Ahrntal.
Der Weg führt vom Krimmeler Tal, und damit der Großvenediger und Großglockner Gruppe, und vom Zillertal her nach Rein, den Riesenfernern über die Kasseler Hütte und Antholz Scharte zu den Dolomiten geschaffen. Die Gehzeit beträgt 5-6 Stunden Weg mit 1.000 Höhenmetern und führt über die Weiße Wand. Offiziell eingeweiht wurde der Weg dann im August 1898.
Im Jahr 1909 besteht die Sektion überwiegend aus Honorationen der Stadt Fulda und zählt 70 Mitglieder. In den ersten 25 Jahren ihres Bestehens hatte die Sektion in ihrem Wirkungskreis Fuß gefasst und ihren Mitgliedern die Schönheit der Alpen und die Freude am Wandern im Hochgebirge vermittelt.
1912 sank die Mitgliederzahl – bedingt durch Krieg und Inflation – von 100 auf 30 Mitglieder. Ab 1919 wird der Fuldaer Weg nicht mehr von der Sektion Fulda betreut, da Südtirol von Österreich an Italien abgetreten werden musste. Prägende Figur in den Zeiten des Krieges war Schatzmeister Georg K. Steyer. Er bewahrte die Sektion 1924 sogar vor ihrer Auflösung, in dem er wieder neue Mitglieder für den Alpenverein begeisterte und Veranstaltungen sowie gesellschaftliche Kreise organisierte.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs (1945) wurde der Alpenverein verboten und die Überlebenden mussten zunächst wieder ihr Leben in geordnete Bahnen lenken. Wieder war es Steyer als stellv. Vorsitzender und Kassierer, der nach dem Krieg die alten Bergfreunde (Dreierseilschaft Dr. med. Heinrich Sebald, Georg K. Steyer, Dr. Hommens) sammelte und sie wieder für den Alpenvereins-Gedanken begeisterte.
1947 war das Jahr des Wiederaufbaus der Sektion – zunächst mit 50 Mitgliedern unter dem 1. Vorsitzenden Dr. med. Heinrich Sebald, der die Sektion auch als Vorsitzender durch die Kriegsjahre geführt hatte. Damit liegt der Wiederaufbau unserer Sektion noch vor dem Oktober 1950, in dem der Alpenverein in Würzburg neu gegründet wurde. Zu den Aktivitäten des wiederaufgebauten Vereins gehörten die Aufstellung eines Wanderplans, die Durchführung von Wanderungen, ein Stammtisch, ein umfangreiches Vortragsprogramm sowie die Führung zahlreicher kleinerer Gruppen ins Hochgebirge. Diese Angebote sorgten für Begeisterung und eine Steigerung der Mitgliederzahl auf 100 Mitglieder.
Bald darauf entstand dann auch der Wunsch innerhalb der Sektion nach einer eigenen Hütte. Wieder trieb Georg K. Steyer diesen Plan voran: eine eigene Alpenvereins Hütte als Treffpunkt zur Pflege des alpinen Gedankengutes in der Rhön zu haben – denn: die Wege ins Gebirge waren auch noch aus Kriegszeiten versperrt.
Die Sektion erwarb eine kleine Hütte auf der Erika-Alm (auf der Harbacher Hute, nicht weit vom Bahnhof Milseburg). Bald entstand jedoch der Wunsch nach einer größeren Hütte, da hier nur sechs Personen Platz fanden.
Schließlich erwarb man eine gebrauchte Holzhütte (Baubude) und errichtete sie auf dem Weiherberg. Richtfest für die „Enzianalm“ genannte Hütte (denn beim Aufbau wurde Enzian gefunden) war am 2. Oktober 1949. Sie bot Platz und Übernachtungs-möglichkeiten für 20 Personen. Die ersten Übernachtungspreise waren: 50 Pfennig für Mitglieder; 1 DM für Gäste.
Seit Georg K. Steyer Schatzmeister war, war die „Drogerie zum Krokodil“ in der Karlstraße die Geschäftsstelle der Sektion Fulda – mit Aushängen in Schaufenstern und einer erster Broschüre, dem „Kleinen Wegweiser“.
1952
- Toni Heurich gründete 1952 die Kletterabteilung und wurde Leiter der Bergsteigergruppe; Touren wurden jedoch meist von einzelnen Sektionsmitgliedern durchgeführt; ihm folgten Peter Jaroschenko und Fritz Matzke.
- Auf Anregung der Mitglieder erschien – zunächst vierteljährlich – das erste Mitteilungsheft. Es war der Ersatz für den „Kleinen Wegweiser“, verbesserte Kommunikation innerhalb des Vereins und berichtete über Vorgänge in der Sektion, wichtige Verlautbarungen, Berichte von Wanderungen und Touren.
- Dr. Karl Blaschek wurde erster Wanderwart. Von da an gab es eine organisierte Form von Gemeinschaftswanderungen
- Es wurden Weiterbildungen zum Sommerbergsteigen absolviert, was zu einem hohen Zulauf bei der Kletter- und Jugendgruppe.
- Eine Schülergruppe für 8-14 jährige wurde gegründet.
- Ab Oktober fanden an jedem Wochenende Bergsteigerlehrgänge auf der Enzianhütte statt.
1955
- Gustav Martins wird 1. Vorsitzender, verlieh der Sektion einen gesellschaftlichen Touch und vereinigte die unterschiedlichen Interessengruppen. Gesellschaftliche Höhepunkte waren der Masken- und Kostümball (gehörte dann in den 70er Jahren zum Höhepunkt der Fuldaer Fastnacht), der Lumpenball auf der Enzianhütte, das Oktoberfest, das Martinsfest und die Nikolausfeier.
- Im Café Thiele wurden monatliche Mitgliederversammlungen durchgeführt.
- Die Fuldaer Gebirgs- und Wandervereine wurden gegründet. Später übernahmen ihre Ziele die Naturschutzverbände.
1956
- Gründung der Lauterbacher Jugendgruppe im DAV.
- 30. November Gründung der Bergsteigergruppe durch Dr. Med. Eucker.
1957
- Der Sektionsverbandstag des Sektionsverbandes Hessen findet auf der Enzianhütte statt.
- Die Jugendgruppe hat 35 Mitglieder, darunter 23 Lauterbacher.
1958
- Im Februar tagen der Verwaltungsausschuss und Hauptausschuss des Alpenvereins auf der Enzianhütte.
1960
- Die Bad Hersfelder Sektion wird in das Mitteilungsblatt aufgenommen.
- Auf der Enzianhütte werden am 10. Dezember 1960 die Jugendräume eingeweiht.
1962
- Ein Alpiner Pfad zwischen Straße Grabenhöfchen und Dietges durch die Wolfsschlucht wird auf Wunsch seines Namensgebers angelegt: der Dr. Werner-Blümel-Weg.
1963
- Regelmäßig Veranstaltungen in Form von Lichtbildvorträgen.
1964
- Das Turmzimmer auf der Enzianhütte wird als Sektionszimmer eingeweiht und erhält den Namen“ Heinzelmännchenstube“.
- Einzug der Jugend in die Kellerräume als „Fundament der Sektion“ die Ausgestaltung erfolgte durch Eigenleistung der Jugend.
- Die Jugendräume auf der Enzianhütte werden um einen Mädchenschlafraum erweitert.
1967
- Die Sektion erhält ihre erste eigene Geschäftsstelle mit Bücherei in der Ohmstraße. Diese war nun Mittelpunkt des Vereinslebens.
- Das Mittelungsblatt enthält letztmals Informationen der Sektion Bad Hersfeld.
- Mit dem Vorsitzenden Carl Ferdinand (Ferdi) Schloenbach konnten sich alle Gruppen identifizieren – neben dem gesellschaftlichen Leben wurden auch die Belange der Bergsteiger berücksichtigt.
- Von 1967 bis 1972 Fritz Matzke und Erich Trabert Leiter der Bergsteigergruppe.
Enzianhütte
Auf der Enzianhütte steigen die Übernachtungszahlen schnell an: waren es 1950 noch 320 Übernachtungen und 780 Tagesgäste stieg die Zahl ein Jahr später bereits auf 401 Übernachtungen und 1.305 Tagesgäste. Deshalb dachte man rasch über eine Erweiterung nach und bereits 1951 war Baubeginn für die „neue“ Enzianhütte.
Zur Finanzierung des Bauprojektes hatten die Mitglieder die Möglichkeit, Bausteine zu zeichnen oder Prämiensparlose zu erwerben. Außerdem gab es eine einmalige Mitgliederumlage (9.12.) und man „schnorrte“ sich Baumaterial.
Am 2. August 1953 erfolgte die Grundsteinlegung an der Enzianhütte, am 26. September das (1.) Richtfest. Leider wurde durch einen Orkan am 15./16. Juni 1954 das Dach der Enzianhütte weggerissen und so musste es am 10. April 1954 ein 2. Richtfest geben. Am 18. Dezember 1955 war die Übergabe der Enzianhütte an die Sektion, bevor am 1. Juli 1956 die offizielle Einweihung der Enzianhütte im Rahmen eines Bergfestes, das nun zur Tradition wurde, gefeiert wurde.
Fuldaer Höhenweg
1958 kam die Idee auf, über einen neuen Höhenweg den Namen Fulda in den Alpen bekannt zu machen, da man ja keine eigene Hütte besaß. Diese Idee unterstützen auch besonders die Bergsteigergruppe sowie die Jugend/Jungmannschaft.
1959 kam dann die Bitte von der Sektion Frankfurt an die Sektion Fulda, sich um den Weg zwischen der Riffelsee-Hütte und Taschach Haus im Pitztal zu kümmern und der Beschluss, den Weg als Geburtstaggeschenk für die Sektion Frankfurt zu bauen.
Der Weg soll zur Bergheimat der Fuldaer Sektion werden und wurde durch Arbeitseinsätze der Gruppen der Sektion und der Jugendgruppe gebaut.
Am 10. September erfolgt die Einweihung und Erstbegehung des Fuldaer Höhenwegs im Pitztal, der 11 km lang ist und ohne nennenswerte Höhenunterschiede auf einer Höhe von ca. 2.400 hm mit Blick auf die Ötztaler Eiswelt verläuft; die Gehzeit beträgt ca. 3 Stunden in südliche Richtung von der Riffelseehütte zum Taschachhaus.
Dieser Zeitraum war geprägt von konträren Entwicklungen: die Sektion wuchs zu bisher nie erreichter Größe mit regen Aktivitäten in den Gruppen und doch gab es eine schwere Zerreißprobe durch die Enzianhütte.
1970
- Eine neue Jugendgruppe entsteht.
1974 / 1975
- Bestrebungen des zweiten Vorsitzenden Willi Schwan eine Bergsteigergruppe aufzubauen.
1976
- Ein Verleih für Bergausrüstung wird eingerichtet
- Es werden Ausbildungskurse und alpine Sektionsfahrten angeboten.
- Eine Sportgruppe mit regelmäßigen Montag-Trainings gründet sich.
- Der erste Kletterführer der Klettergärten ( Steinwand, Milseburg, Bubenbadersteine, Teufelsstein ) erscheint.
- An der Steinwand werden nichtrostende Sicherheitshaken angebracht.
- 17. Februar Wiederaufbau der Bergsteigergruppe durch Rainer Griebel (50 Mitglieder machten spontan einen Grundkurs Fels); großer Boom; anfangs war die Nachfrage größer, als das Angebot.
- 1.-3. Oktober: Watzmann Ostwand Durchsteigung im 90-jährigen Jubiläumsjahr über den Berchtesgadener Weg von acht Mitgliedern.
1977
- Entfernung der alten Haken an der Steinwand und Ersatz durch nicht rostendende, einbetonierte Bühler-Haken.
- Vortrag von Bergsteiger-Legende Reinhold Messner in Künzell (1978 folgte ein zweiter).
1978
- Umzug der Geschäftsstelle in die Dientzenhoferstraße 4; Geschäftsstelle konnte auch für Feierlichkeiten gemietet werden; erstmals nebenamtliche Schreibkraft in der Geschäftsstelle.
- Erste Auflage des Kletterführers Steinwand nachdem seit 1957 im Mitteilungsheft in loser Folge die Klettergärten Steinwand und Milseburg beschrieben wurden.
1979
- Im Mai erfolgt ein Hinweis in der Mitgliederversammlung, dass trotz steigender Mitgliederzahlen die Passivität zunehmen würde, verschiedene. Maßnahmen zur Aktivierung der Mitglieder.
- Skilanglauf- und Skialpinkurse der Sportgruppe werden gemeinsam mit der Skischule Gersfeld bis 1981 angeboten.
1980
- Erstmals wird ein Ausbildungskurs in den Alpen durchgeführt
1981
- Mann oder Frau benötigen bei dem Wunsch dem Alpenverein beizutreten keinen Leumund mehr.
- Die Leistungsspitze der Bergsteigergruppe entwickelt sich weit nach oben: bis 1986 gibt es Touren auch im Himalaya (Sektionsfahrt) sowie in Mittel- und Südamerika und Afrika. Das Touren- und Ausbildungsprogramm der Bergsteigergruppe ist sehr reichhaltig.
- An der heimischen Steinwand gibt es ein reges Leben.
- Sonntägliche Wanderungen auch um Kondition für das Wandern im Alpinbereich zu schaffen (jährlich zwischen 40 und 50 Veranstaltungen meist zw. 20 und 25 km in Rhön und Vogelsberg, aber auch Spessart und Knüll); traditionelle Neujahreswanderung; aber auch Mehrtagesfahrten bis hin zu alpinen Hüttenwanderungen.
- Die Sportgruppe zog immer mehr Mitglieder an, um sich die notwendige Kondition anzueignen.
1982
- Manfred Trabert wird erster Vorsitzender.
- Umstellung des vieteljährlichen Erscheinens des Mitteilungsheftes auf zweimal pro Jahr
- Horst Windorfer wird Leiter der Wandergruppe (bis 1994). Seine Arbeitsschwerpunkte waren: Wanderangebot in der heimischen Rhön, mehrtägige alpine Wanderungen, Nacht- und Frühwanderungen, Senioren-Wandergruppe, Familien-Wandergruppe, Treffen der Wandergruppe.
1983
- Aufbau einer neuen Jugendgruppe durch Hermann Vogel.
- Erstmals erscheint die Jugendinfo „Völlig losgelöst“ (22 Ausgaben bis 2002).
- Erweiterung des Wanderprogramms um mehrtägige Wanderungen in Mittelgebirge und Alpen.
- 158 Viertausender-Besteigungen und über 440 Kletterrouten durch Mitglieder der Bergsteigergruppe.
1984
- Erstmals werden Nachmittags- und Abendwanderungen angeboten.
- Erste Wahl des Jugendreferenten nach Satzung.
1985
- Norbert Weber wird 1. Vorsitzender.
- Erstmals klettern Sektionsmitglieder den VII. Schwierigkeitsgrad im Gebirge.
- 21 alpine Touren sind im Angebot der Sektion.
1986
- 1-wöchige Instandsetzung des Fuldaer Höhenwegs durch die Jugendgruppe, u.a. Austausch der alten Drahtseile durch neue verzinkte Stahlketten.
- Umfangreiches Touren-Programm mit 52 Ein- und Mehrtageswanderungen, sieben Ausbildungskursen, 17 Sektionsfahrten, 33 Veranstaltungen der Jugendgruppe sowie diverse Veranstaltungen zum Jubiläumsjahr; Ziele Kilimanjaro, Fünftausender in Nepal, Viertausender der Alpen, Klettertouren in den Dolomiten und der Brenta, Wilder Kaiser, Wetterstein, Tannheimer Berge, Watzmann Ostwand.
- Zehn ausgebildete Führer arbeiten für die Sektion.
- Erste offizielle Sektionsfahrt zu Zielen in den bayrisch-österreichischen Voralpen organisiert von Horst Winddorfer und Hermann Krauß.
- Klettertreffen der Jugendgruppe an der Steinwand.
- 900 Teilnehmer der Sportgrupppe im Laufe des Jahres.
- Umfangreiches Programm zur 100-Jahr Feier: Jubiläumswanderung auf Fuldaer Höhenweg, Kaiserdurchquerung mit 99 Mitgliedern Hüttenabend auf Enzianhütte Festakt im Kolpinghaus, Empfang im Stadtschloss Edelweissball und Festgottesdienst.
1987
- Weggang von Rainer Griebel wegen Gründung seiner Bergsportschule.
- Der DAV München erkennt die Enzianhütte als Mittelgebirgshütte an.
- Martina Becker übernimmt die Geschäftstelle
- Erste Osterputzaktion der Jugendgruppe an der Enzianhütte.
- Vortrag von Reinhold Messner in Fulda; Klettern von Wolfgang Güllich und Kurt Albert an der Steinwand.
1988
- Das Ehepaar Böge verlässt aus Gesundheitsgründen die Enzianhütte. Auf sie folgen Birgit und Georg Koch.
- Verleihung des Ernst-Enzensberger-Preises des Bayerischen Jugendherbergswerkes an die JDAV Fulda, Herrmann Vogel.
- Stefan Rieß übernimmt die Alpingruppe unter dem neuen Titel „Alpine Fahrten, Kurse und Organisation“, nachdem Rainer Griebel es aufgegeben hatte.
1989
- Michael Waider wird das 900. Mitglied und das 1.000. Mitglied wird Schreinermeister Erhard Krenzer.
- Die erste Kindergruppe wird gegründet.
- Stefan Rieß übernimmt Amt des Ausbildungsreferenten.
- Für die Geschäftsstelle wird ein Kopierer angeschafft.
Enzianhütte wird zur Zerreißprobe
1978/1979 kommen Sorgen wegen der Instandhaltungskosten der Enzianhütte durch Auflagen des Landkreises Fulda auf sowie Sorgen um den Pächter. Deshalb erfolgt die Empfehlung, Verkaufsverhandlungen zu beginnen, wenn sich kein neuer Pächter findet.
Im April 1979 erfolgt sogar eine Eigenbewirtschaftung der Enzianhütte durch die Sektion, diese bewährt sich allerdings nicht und wird im Februar 1980 ausgeschlossen. Eine Weiterführung der Hütte in Sektionshand ist also nur möglich, wenn bis Mai ein neuer Pächter gefunden wird und die Auflagen erfüllt sind. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 5. März 1980 diskutiert man über die Zukunft der Enzianhütte und äußert erste, konkrete Verkaufsabsichten.
1981 werden dann sogar Verhandlungen mit den Deutschen Pfadfindern über Kauf der Enzianhütte geführt. In einer weiteren außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17. Februar 1981 erfolgt die Diskussion und Abstimmung über den Verkauf der Enzianhütte. In einer dramatischen Versammlung – überraschend kündigt der 1. Vorsitzende doch Verhandlungen mit einem neuen Pächter an – entschieden sich die Mitglieder knapp für den Erhalt der Hütte. Der bestehende Vorstand tritt aus Protest zurück.
Am 12. Juni 1981 werden als Notvorstand C. F. Schloenbach und Karl Herzig eingesetzt. Mit vereinseigenen Rücklagen und Privatdarlehen wird die Enzianhütte zunächst renoviert und mit dem Ehepaar Böge ein neues Pächterpaar gefunden, das seine Arbeit am 1. April 1982 aufnimmt.
Die 90ziger Jahre sind geprägt durch intensive Aktivitäten der Jugend, die bis heute die Basis für die erfolgreiche Nachwuchsarbeit der Sektion bilden.
1990
- Aufnahme vieler Interessierter nach Grenzöffnung.
- Die Jugendgruppe klettert nun donnerstags an einer eigens geschaffenen Kletterwand im Domgymnasium/Rabanus-Maurus-Schule.
- Die Jugendgruppe saniert den Fuldaer Höhenweg.
- Es findet ein Klettertreffen der JDAV Hessen an der Steinwand statt, organisiert von der JDAV Fulda.
- Die Jugendgruppe wird Mitglied im Stadtjugendring Fulda.
- Teilnahme an den Bundesjugendskimeisterschaften mit einem 2. und 8. Platz in der Jugend II du einem 4. Platz in der Jugend I.
- Jutta Rutkowski wird zur Landesjugendleiterin gewählt.
1991
- Die Geschäftsstelle in der Dientzenhofstraße wird renoviert.
- Stefan Rieß organisiert ab jetzt jährlich stattfindende Sektionsfahrten in die Alpen.
- Karl Heinz Heinicke wird Schatzmeister.
1992
- Die Sektion tritt dem neu gegründeten Landesverband DAV Hessen bei. Der Hauptverein wird Mitglied im Deutschen Sportverband.
- Die Jugendgruppe baut den Klettersteig „Mauertanz“ an der Enzianhütte.
- Sigrid Schuhmann übernimmt die Verwaltung in der Geschäftsstelle.
1993
- Professioneller Ausbau der seit den 80ziger Jahren bestehenden Mietmöglichkeiten für Bergsportausrüstung durch Bernhard Klingebiel.
- Günther Vogel wird Hüttenreferent.
- Josef Schwarz wird Jugendreferent.
1994
- Die Sektion erhält ihre erste EDV-Anlage.
- Der letzte Edelweisball findet statt.
- Die Jugendgruppe nimmt am Fuldaer Rosenmontagszug teil.
- Die 1. „Rock am Berg“-Rocknacht mit der Band „Edguy“ findet statt.
- Die Sektion tritt dem Landessportbund Hessen bei; damit verbunden ist eine Förderung der ehrenamtlichen Führungs- und Ausbildungstätigkeit.
- Insgesamt sind neun Fachübungsleiter für die Sektion tätig.
1995
- Die Jugendgruppe baut ihre erste mobile Kletterwand, die sehr großen Anklang findet.
- Die 2. „Rock am Berg“-Rocknacht mit der Band „Edguy“ findet statt.
- Die Sektion begrüßt mit Martin Schiebelhut ihr 1.500. Mitglied.
- Hermann Krauß wird neuer Wanderführer.
1997
- In der Geschäftsstelle froren die sanitären Einrichtungen ein. Sie wurde zu eng. Suche nach einer neuen Geschäftsstelle. Schließlich Umzug in die Glenn-Miller-Straße (ehemaliges Kasernengelände). Jetzt hat die Geschäftsstelle 110 m².
- Es finden 47 Sonntagswanderungen statt.
- Die Jugendräume an der Enzianhütte werden mit Zuschüssen vom Landessportbund saniert.
- Erstmals findet ein Treffen mit den drei Steinwand-Besitzern statt, um Felssperrungen zu verhindern.
1998
- Erstmals findet die Jahreshauptversammlung im Landgasthof Reith statt.
- Im August findet ein „Tag der offenen Tür“ in der neuen Geschäftsstelle mit Klettern und Ausstellung sowie die erste Sektionsmeisterschaft an der Geschäftsstelle statt.
- Mehrtägige Radtouren sowie Ostereier- und Nikolauswanderungen werden ins Wanderprogramm aufgenommen.
- 1998 und 1999 finden jeweils 48 Sonntagswanderungen statt.
1999
- Es werden neue Bergsportaktivitäten angeboten: Skibergsteigen, Mountainbiken, Schneeschuhwandern, Canyoning, Wasserfallklettern und Snowboarden.
- Norbert Weber erhält den Ehrenbrief des Landes Hessen.
- Die zweite Sektionsmeisterschaft an der Geschäftsstelle findet statt.
In dieser Zeit initiiert und organisiert unsere Sektion vielfältige Veranstaltungen, von denen auch Nicht-Mitglieder profitieren.
2000
- Die Jahres-Beitragsmarken werden zum ersten Mal sortiert und mit Namen versehen aus München geliefert.
- Die 3. Sektionsmeisterschaft findet statt.
- Erste Abseilaktion der Jugendgruppe von der Dachterrasse des Karstadtgebäudes.
- Matthias Körling und Judith Halbleib werden Hessenmeister in der Jugend B.
- Bernhard Klingebiel und Herrmann Vogel installieren neue Ketten am Fuldaer Höhenweg.
2001
- Der Vorstand saniert gemeinsam den Werner-von-Blümel-Weg an der Enzianhütte.
- Der erste Internetauftritt der Jugendgruppe wird freigeschaltet.
- Die zweite Abseilaktion der Jugendgruppe von der Dachterrasse des Karstadtgebäudes findet statt.
- Johannes Schmidt und Judith Halbleib werden Hessenmeister in der Jugend B.
- Nur noch 39 Sonntagswanderungen und weniger Teilnahme; auch der Wanderreferent Hermann Krauß konnte nach einem Unfall nicht mehr selbst an Wanderungen teilnehmen, deshalb folgt seine Amtsniederlegung.
- Sonja Wehner wird Schatzmeister und Gottfried Rehm Referent Öffentlichkeitsarbeit.
2002
- Die Sektion erhält einen Internetanschluss und die Kommunikation erfolgt nun verstärkt über E-Mail.
- Es findet wieder eine Klettermeisterschaft an der Geschäftsstelle statt.
2003
- Norbert Weber wird mit der bronzenen Ehrenmedaille der Stadt Fulda für 15 Jahre Ehrenamt geehrt.
- Der Mitgliedsausweis wird durch eine Plastikkarte ersetzt.
- Erstmals wurde vor dem Bergfest eine Bergmesse auf dem Weiherberg abgehalten.
- Das Mitteilungsheft erhält einen grünen Einband.
- Am Fuldaer Höhenweg wird eine Brücke installiert.
- Johannes Schmidt wird als Hessenmeister im Klettern für Jugendliche geehrt.
- Ein Boulder-Cup findet mit überregionaler Beteiligung an der Boulderanlage des DAV auf dem Fuldaer Universitätsplatz statt.
- Horst Lüttig wird Wanderwart und reaktiviert die Wanderführer. Es finden Wanderungen im Umkreis von 50 km rund um Fulda, Mittelgebirgswanderungen und Radtouren sowie Senioren-Hochgebirgswanderungen statt. Bei einer Wanderung in Galtür wird die Gruppe von gewaltigen Wassermassen eingeschlossen und ist vier Tage lang abgeschlossen von der Außenwelt.
- Hilde Meckbach wird Schatzmeisterin.
2004
- Die erste Begegnungswanderung mit Bewohnern des Antoniusheims findet statt, initiiert zu dessen 100-jährigem Bestehen. Sie soll eine feste Einrichtung am 1. Samstag im Juli jedes Jahres werden.
- Das Jahresprogramm der Sektion erscheint nicht mehr als DINA6-Heftchen, sondern ist in DINA5 Format auf gelben Seiten im Mitteilungsheft integriert.
2005
- Auszeichnung von Hermann Krauß, Josef Schwarz, Stefan Rieß, Werner Lauer und Wolfgang Schmitt mit dem bronzenen Ehrenabzeichen der Stadt Fulda für 15 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit.
- Die Sektion spendet vier geologische Schautafeln entlang des Milseburg-Radweges im Wert von 6.000 €
- Eugen Schramm wird als 2.000. Mitglied der Sektion begrüßt.
- Hans Kammerlander hält einen Vortrag in Fulda.
- Der Grundstein für die wechselseitigen Wanderungen mit der Sektion Koblenz wird gelegt. Hintergrund: der frühere Fuldaer Fritz Wiederhold ist nun Vorsitzender der Sektion Koblenz.
2006
- Die Jugendgruppe nimmt nun regelmäßig an Klettermeisterschaften und Boulder Cups teil.
- Der Sektionsverbandstag Hessen/Pfalz/Saar wird durch die Sektion Fulda organisiert. Tagungsorte Kolpinghaus und Enzianhütte.
- Alexander Huber hält einen Vortrag in Fulda.
- Frank von Alkier und Manuela Plescher werden neue Fachübungsleiter für Mountainbike.
2007
- Nach einem Totalausfall wird ein neuer Computer für die Geschäftsstelle angeschafft. 2007 Matthias Körling wird zum stellvertretenden Landesjugendleiter gewählt.
- Arbeitseinsatz am Fuldaer Höhenweg: fünf Sektionsmitglieder bringen 50m neue Ketten an und neue Hinweisschilder gemäß der neuen Tiroler Verordnung.
- Auszeichnung von Bernhard Klingebiel und Mauela Plescher auf der Sportlerehrung der Stadt Fulda für 15 Jahre Ehrenamtsarbeit.
- Das ehemalige Sektionsmitglied Prof. Peter Grünberg aus Lauterbach erhält den Nobelpreis für Physik.
2008
- Gründung „4 DAV“ der drei Sektionen Bad Hersfeld, Bad Kissingen und Bergbund Würzburg mit mindestens zwei gemeinsamen Touren im jeweiligen Jahresprogramm.
- Veranstaltung eines Alpintrathlons (Klettern, Radfahren, Laufen) durch Uli Detig.
- Aufbau der mobilen Kletterwand der Jugendgruppe am Deutschen Wandertag in Fulda.
- Der Pachtvertrag mit Ehepaar Koch auf der Enzianhütte wird nach 20 Jahren verlängert
- Erstmals wird der Bau einer Kletterhalle diskutiert.
- Die Homepage der Sektion wird durch Thomas Noll überarbeitet.
2009
- Erstmals Zusendung der Beitragsmarken an die Mitglieder zentral aus München.
- Außerordentliche Mitgliederversammlung im November und Beschluss über den Bau einer Kletterhalle für 1,1 Millionen € (Finanzierung Großteils über Zuschüsse von Land, Stadt, Kreis und DAV).
- Wahl von Thomas Pausinger zum 3. Vorsitzenden und Einrichtung einer Aufgabe „Kletterhallenreferent“.
- Im März übernimmt Gunther Rutkowski die Wandergruppe.
- Es finden 54 Sonntagswanderungen und Mehrtagesfahrten (u.a. Wanderwoche auf Mallorca) satt.
- Der erste Girls Day der Jugendgruppe findet statt.
- Erneuerung der Ketten und Bau einer neuen Brücke über den hinteren Eiskastenbach am Fuldaer Höhenweg durch Bernhard Klingebiel, Hermann Vogel und Johannes Schmidt.
- Der 2. Alpentriathlon findet mit knapp 100 Teilnehmern statt.
- Gerlinde Kaltenbrunner und Ralf Dujmovits halten einen Vortrag in Fulda.
- Sigrid Schuhmann, Werner Lauer, Stefan Rieß und Norbert Weber erhalten von der Stadt Ehrenabzeichen für 15 bzw. 25 jährige ehrenamtlich Tätigkeit
Mit dem Bau des Kletterzentrums beginnt für die Sektion eine neue Zeit: die Mitgliederzahlen schnellen aufgrund der Kletterhalle und des allgemein steigenden Interesses am Bergsport in die Höhe. Parallel entsteht eine Vielzahl neuer, attraktiver Angebote.
2010
- Norbert Weber feiert 25-jähriges Vorstandsjubiläum.
- 34 alpine Touren und 10 Ausbildungskurse im Sektionsangebot
- Die Wandergruppe trifft sich nun in vierteljährlichem Abstand (Bilder und Dias ansehen, Mitglieder kennen lernen). Sie organisiert 46 Sonntagswanderungen mit 580 Teilnehmern, sechs Mountainbiketouren und nimmt Schneeschuhwanderungen neu im Programm auf.
- Grundsanierung der Steinwand für die über 300 Haken und Umlenkpunkte erneuert oder neu gesetzt wurden.
- Der 3. Alpentriathlon findet statt.
- EWs gibt ein Programm für die über 300 Kinder und Jugendliche der Sektion.
- Es werden 39 Gymnastikabende mit 664 Teilnehmern angeboten.
- Pia Hartung ist das 2.500. Mitglied der Sektion.
- Jutta Rutkowski unterstützt Sigrid Schuhmann als zweite Kraft in der Geschäftsstelle, da der Verwaltungsaufwand ständig zunimmt.
2011
- Ein neuer Kletterführer der Steinwand mit 60 Seiten und 150 Routen wird veröffentlicht.
- Das Mitteilungsheft erscheint erstmals in Farbe und wird auf digitalem Weg hergestellt.
- Sektionsmitglieder besteigen den Aconcagua in Südamerika (6.962m) und den Kilimanjaro in Afrika (5.893) sowie weitere erneute Besteigungen in Tibet und Nepal.
- Am 22. Februar findet die feierliche Übergabe des Zuwendungsbescheides der hessischen Landesregierung für die Kletterhalle statt.
- Am 22. März erfolgt die notarielle Beurkundung des Kaufvertrages des Grundstückerwerbs zum symbolischen Preis von 1 €.
- Am 8. Juli 2011 ist Baubeginn für die sektionseigene Kletterhalle.
- Der 4. Alpentriathlon mit 60 Teilnehmern findet statt.
- Es finden umfangreiche Baumaßnahmen an der Enzianhütte statt, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen (Anbau einer neuen Küche). Kosten 110 000 €. Sektionsmitglieder geben Darlehen.