Von der Skihütte Erndtebrück zum höchsten Berg Deutschlands führt die 2024er und damit 6. Ausgabe der Spendenradtouren vom Erndtebrücker Rad-Team am GICKELsberg. Da darf natürlich die Enzianhütte in der Rhön nicht fehlen und so begrüßte die DAV Sektion Fulda am gestrigen Montag das Team bei seiner „Bergankunft“ auf der Rhöner Berghütte am Weiherberg - mit im Team dabei auch DAV-Mitglieder anderer Sektionen.
Gestartet war die Gruppe am Morgen in Atzenhain, bevor sie nach mehr als 200 km bisheriger Gesamtstrecke und der Durchquerung des Vogelsbergs auf dem Weiherberg in der Rhön ankam. Und die Sonne lachte vom strahlend blauen Rhöner Himmel, als die ersten Rad-Team-Mitglieder nach den letzten steilen Anstiegen unter den Klängen von Max Raabes „Fahrrad fahr‘n“ auf die Zielgerade zur Enzianhütte einbogen, wo sie bereits das mitgereiste Versorgungs-Team mit guter Laune und kalten Getränken erwartete. Sichtlich beeindruckt von den letzten Rampen zur Hütte freute sich die bunt gemischte 28-köpfige Radgruppe im Alter von 23-75 Jahren damit ihr Gipfelziel des Tages erreicht zu haben - einige waren das erste Mal mit von der Partie, andere sind regelmäßig mit dabei.
Unter ihnen auch Mitorganisator Ralf Hauke. Er hat - wie auch Andreas Beseler, Gründer der Besi & Friends Stiftung, für die die Gruppe auf ihrer Tour Spenden sammelt, erfahren, wie wichtig es ist, in Bewegung zu bleiben. Selbst an Multipler Sklerose erkrankt, wurde er 2014 von Andreas Beseler angesprochen, eine Radtour nach Barcelona mitzufahren. Für ihn zu diesem Zeitpunkt undenkbar. Trotzdem sagte er zu und erlebte, wie ihn die Tour nicht nur mental, sondern auch körperlich mobilisiert hat. Seitdem möchte er auch andere animieren, zu erleben, was alles möglich ist. Sein Motto: Bewegung fördert Bewegung.
Aber nicht nur im Rahmen der Spenden-Radtour, deshalb sollen die gesammelten Spendengelder - 28.000€ bei den letzten 5 Touren - dazu beitragen, die Mobilität von Menschen mit Autoimmun- und Neurologischen Erkrankungen zu erhalten, z.B. durch die Anschaffung von Hilfsmitteln oder passgenauen Umbauten.
Manfred Hagemann, Vorstandsmitglied der DAV Sektion Fulda, begrüßte die Gruppe auf der sektionseigenen Hütte und zeigte sich vom großen Engagement und der sportlichen Leistung des Rad-Teams beeindruckt. Als Erinnerung an die Gipfelankunft auf dem Weiherberg überreichte er dem Team ein Gipfel-Buch, in dem die Gruppe ihre Tourenerlebnisse der nächsten Tage nun festhalten kann.
Die nächste Etappe führt die Gruppe nun über 157 km ins fränkische Wertheim - aber davor wartet mit der Wasserkuppe gleich die nächste Gipfelherausforderung auf das Team.
Abwechslungsreicher Tourverlauf
Die diesjährige Spendenradtour startete am Sonntag, 23. Juni. Ein bewährtes Helferteam sorgt sich um das Wohl der Fahrer während der Tour. Auf ihrer DEUTSCHLANDTOUR durch das Eder- und Lahntal, die Rhön, am Main entlang, durch den Odenwald, über den Spessart mit dem schönen Hafenlohrtal und dem schwäbisch-fränkischen Wald, über die Donau, vorbei an der Fuggerstadt Augsburg, durch das Lechtal, vorbei am Staffelsee und Ammergebirge, erreichen die SportlerInnen nach sechs Etappen und ca. 750 km Farchant bei Garmisch. Nach einer kürzeren, letzten Etappe geht es zu Fuß weiter, die Räder haben Pause. Zwar wird der Abschlussgipfel witterungsbedingt nicht wie geplant die Zugspitze werden, sondern der Wank, Hausberg von Garmisch, wartet mit bestem Blick auf das Dach Deutschlands als krönender Abschluss auf die SportlerInnen.